Der Backstein, dieses bescheidene Objekt, spielte eine entscheidende Rolle in der Wandlung Gelsenkirchens von einem kleinen ländlichen Dorf zu einer industriell geprägten Stadt vor 150 Jahren. Das machte Herr Koenen letzten Monat in seinem Vortrag „Ohne Ziegel keine Stadtwerdung“ deutlich.
Nächste Woche freuen wir uns auf Dr. Thomas Parent, der uns die Bedeutung des Ziegelsteins in der Architektur des inzwischen zu einer wichtigen Großstadt gewordenen Ortes ins Spotlight rücken wird. Vorallem in der Weimarer Zeit wurde Gelsenkirchen mit mehreren besonders wertvollen Gebäuden im expressionistichen Stil gesegnet.
Heilig-Kreuz und Hans-Sachs-Haus sind herausragende Beispiele und hochgeschätzte Wahrzeichen unserer Stadt.
Freuen Sie sich auf faszinierende Einblicke in unser architektonisches Erbe!
Mit freundlichen Grüßen Philip Ralph, Webmaster
HEIMATBUND GELSENKIRCHEN e.V. Wissen. Bewahren. Vermitteln. Seit 1927.
„Expressionistische Ziegelarchitektur in Gelsenkirchen und im Ruhrgebiet“
Dr. Thomas Parent
Dienstag, 7. Oktober, 19 Uhr
Das Ruhrgebiet ist eine Ziegellandschaft. Seit Beginn des Industriezeitalters wurden hier Zechengebäude und Arbeitersiedlungen, aber auch zahlreiche Kirchen, Schulen und Rathäuser aus Ziegelsteinen errichtet. Besonders in der expressionistischen Phase kam der Ziegelstein zu seiner weit über das Revier hinaus reichenden Strahlkraft.
[Foto Heimatbund / Philip Ralph]
Heilig-Kreuz bei Nacht. Die Strahlkraft der Baukunst dieses Sakralbaus ist weit über die Region hinaus bekannt.
Dr. Thomas Parent, langjähriger stellvertretender Direktor des LWL-Industriemuseums, gibt Einblicke in die Architektur des Ruhrgebiets und speziell zur Zeit der Weimarer Republik.
In der Zwischenkriegszeit baute man vorwiegend im „expressionistischen“ Stil der frühen Moderne. Das Baumaterial für die industrielle Stadtlandschaft zwischen Lippe und Ruhr wurde vor Ort in zahlreichen Zechenziegeleien aus der Erde geholt.
[Foto Heimatbund / Philip Ralph]
Ein Meisterwerk des Backsteinexpressionismus: die Heilig-Kreuz-Kirche Die Front wird von einer riesigen in Backsteinen realisierten Christusfigur dominiert.
Stilmerkmale waren scharfkantige und spitze Gestaltungselemente und der in der Industrieatmosphäre bewährte hartgebrannte Klinker in seinen Farbabstufungen von rot bis violett wurde zum Lieblingsmaterial und zu einer Art Erkennungszeichen – daher auch der Begriff Backsteinexpressionismus.
„Im Ruhrgebiet und insbesondere in Gelsenkirchen wurde eine große Zahl sehr interessanter und besonderer Bauten des Backsteinexpressionismus errichtet, so dass durchaus von einem regionalen Stil gesprochen werden kann“, sagt Dr. Parent.
„Ein gutes Beispiel stellt die Heilig-Kreuz-Kirche in Ückendorf dar, deren Front von einem riesigen gemauerten Christus dominiert wird. Andere ‚klassische‘ Beispiele sind das Gelsenkirchener Hans-Sachs-Haus und die Malakow-Türme der Zechen Prosper und Hannover.“
[Foto LWL / Thomas Parent]
Ein Wahrzeichen der Stadt und Paradebeispiel für backsteinexpressionistische Architektur: Das Sachs-Haus in Gelsenkirchen.
[Foto Thomas Parent]
Dr. Thomas Parent, langjähriger stellvertretender Direktor des LWL-Industriemuseums
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