vor 124 Jahren wurde unsere Stadt von eine Typhus-Epidemie heimgesucht, die 3.200 Erkrankten und mehrere Hundert Toten forderte. Der große Seuchenexperte Robert Koch kam nach Gelsenkirchen und konnte durch seine persönlichen Begehungen die Zusammenhänge nachweisen. In der Stadthalle forderte er Maßnahmen zur Bekämpfung von Infektiosskrankheiten.
Landrat Hammerschmidt griff Kochs Forderungen auf und gründete den Verein zur Bekämpfung von Volkskrankheiten im Ruhrkohlengebiet. Heute ist das daraus entstandene Hygieneinstitut ein gemeinnutziger, international tätiger Dienstleister.
Diese faszinierende Entwicklung erläutert der Historiker Dr. Fabian Köster in einem Vortrag am Donnerstagabend vor Ort im Institut.
Kommen Sie zu diesem faszinierenden Abend.
Mit freundlichen Grüßen Philip Ralph, Webmaster
HEIMATBUND GELSENKIRCHEN e.V. Wissen. Bewahren. Vermitteln. Seit 1927.
Das Hygieneinstitut des Ruhrgebietes und sein Trägerverein im Wandel der Zeit
Donnerstag, 18. September, 19 Uhr
Das „Hygiene-Institut des Ruhrgebiets“ in Gelsenkirchen spielt für die Umweltgeschichte der Region eine ganz besondere Rolle. Die Gründung des Instituts zu Beginn des 20. Jahrhunderts geht auf Robert Koch zurück, den bedeutenden Mediziner, Mikrobiologen und Hygieniker, der 1905 den Nobelpreis erhielt.
Als im Spätsommer 1901 eine Typhusepidemie in Gelsenkirchen viele Opfer forderte, verlangte Koch sofortige Maßnahmen zur Verbesserung der Trinkwasserversorgung und der Abwasserentsorgung. Bereits im Mai 1902 nahm das neu gegründete Hygiene-Institut unter dem Dach eines unabhängigen Trägervereins seine Arbeit auf.
[Foto gemeinfrei, nachbearbeitet von Philip Ralph]
Robert Koch um 1900, nach einer Fotografie von Wilhelm Fechner
Bis heute ist der „Verein zur Bekämpfung der Volkskrankheiten im Ruhrgebiet e.V.“ Träger des Instituts, das zu den größten und modernsten Institutionen seiner Art in Europa zählt. Schwerpunkte sind Analytik- und Beratungs-Dienstleistungen, Prüfung natürlicher Ressourcen (Wasser, Boden, Luft), Untersuchungen zu Bauschadstoffen und sonstigen Verunreinigungen, Produkttestung vor Markteinführung, um Beeinträchtigungen des Trinkwassers oder der Lebensmittel zu verhindern.
[Werbebroschüre Hygieneinstitut]
Im Jahr 2023 haben das Anfang des 20. Jahrhunderts gegründete „Hygiene-Institut des Ruhrgebiets“ und sein Trägerverein beschlossen, ihre Geschichte mit einem besonderen Fokus auf die Zeit des Nationalsozialismus aufzuarbeiten.
Seit Januar 2024 widmet sich der Historiker Fabian Köster der Erforschung der Unternehmensgeschichte des Hygiene-Instituts und seines Trägervereins. Im Vortrag wird die über 120jährige Entwicklung betrachtet.
Das Hygieneinstitut, Anfang des 20. Jahrhunderts
Dr. Fabian Köster studierte Geschichte, Germanistik sowie Kulturpoetik der Literatur und Medien in Münster. Zuletzt konzentrierte er sich auf die Kulturpolitik der Industriestädte Gelsenkirchen und Wolfsburg während der „Wirtschaftswunderzeit“. Neben Stadtgeschichte liegen seine Forschungsschwerpunkte in der Vergangenheitspolitik der Nachkriegszeit und der Geschichte des Nationalsozialismus.
Architekturzeichnung aus dem Jahr 1938 im Archiv des Hygiene-Instituts
Der Termin
Donnerstag, 18. September 2025, 19.00 Uhr
Referent : Dr. Fabian Köster (Hygieneinstitut Gelsenkirchen) Ort: Hygiene-Institut des Ruhrgebiets, Hörsaal, Rotthauser Str. 21, 45879 Gelsenkirchen. Wichtig: Benutzen Sie den Eingang an der Dickampstr. Dort wird ein Mitarbeiter den Weg zum Hörsaal weisen.
Bereits 1927 von engagierten Bürgern gegründet, ist der Heimatbund Gelsenkirchen e.V. heute der Verein für die spannende Geschichte Gelsenkirchens, für Denkmal-, Natur- und Landschaftsschutz.
Die Historische Sammlung des Heimatbundes im Volkshaus Rotthausen bewahrt die Stadtgeschichte und steht Interessierten für ihre Forschungen zur Verfügung.
Neben vielfältigen, in der Regel kostenlosen Veranstaltungen im 2-Wochen-Rhythmus (Bilder-Vorträge, Führungen, Rundgänge usw.) veröffentlicht der Verein jährlich vier abwechslungsreiche Themenhefte der Reihe „Gelsenkirchen in alter und neuer Zeit“ sowie zwei Ausgaben unseres Magazins „Emscher-Zeitung“.
Mitglieder erhalten alle Veröffentlichungen kostenlos druckfrisch nach Hause. Die umfangreiche Vereinsarbeit wird komplett ehrenamtlich geleistet.
Eine Mitgliedschaft lohnt sich!
Eine Mitgliedschaft lohnt sich! Für umgerechnet nur 3,50 Euro im Monat bieten wir:
Kostenlose Hefte: jede Neuerscheinung unserer Reihe „Gelsenkirchen in alter und neuer Zeit“ nach Hause geliefert, viermal im Jahr. Wert (zzgl. Porto): 30 Euro / Jahr
Kostenlose Hefte: jede Neuerscheinung unserer Reihe „Eisenbahn in Gelsenkirchen“ nach Hause geliefert, viermal im Jahr. Wert (zzgl. Porto): 10 Euro / Heft
Kostenlose Zeitschriften: jede Ausgabe unseres Magazins „Emscher-Zeitung“ nach Hause geliefert, voraussichtlich zweimal im Jahr. Wert (zzgl. Porto): 10 Euro / Heft
Gesamtwert aller Veröffentlichungen bei 6 Hefte im Jahr 50 Euro zzgl. Porto à 1,80 pro Heft macht 60,80 Euro / Jahr bei einem Jahresbeitrag von nur 42 Euro.
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