wussten Sie schon, dass Gelsenkirchen früher mal Patenstadt von Traben-Trabach war, oder dass der Titel ‚Deutsche Weinkönigin‘ ein Erbe des Dritten Reiches ist? Aufschluss gibt Dr. Christof Krieger, Leiter des Mittelmosel-Museums in einem faszinierenden Bildervortrag am kommenden Donnerstag.
Mit freundlichen Grüßen Philip Ralph, Webmaster
HEIMATBUND GELSENKIRCHEN e.V. Wissen. Bewahren. Vermitteln. Seit 1927.
Tiefe Einblicke in ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte
BILDERVORTRAG
Donnerstag, 20. Februar 2025
* Der Heimatbund Gelsenkirchen e.V. distanziert sich von jeglichem nationalsozialistischen Gedankengut und weist ausdrücklich darauf hin, dass eine missbräuchliche Verwendung von Inhalten mit nationalsozialistischem Bezug aus unseren Webseiten einen Straftatbestand darstellen kann.
„Wein ist Volksgetänk“ Plakat zum „Fest der deutschen Traube und des Weines“ 1935 Produkt der alles durchdringenden Propaganda des NS-Regimes [Sammlung Christoph Krieger]
Unter der eingängigen Parole „Wein ist Volksgetränk!“ hat das NS-Regime in den Friedensjahren das Trinken deutschen Rebensaftes geradezu als nationale Tat beschworen.
Gelsenkirchen war eine unter ca. 1.000 Städte, die in den Jahren 1935 bis 1937 Patenschaften für einzelne Winzerorte übernahmen. Im Rahmen eines im ganzen Reich stattfindenden „Festes der deutschen Traube und des Weines“ wurden vom Parteiapparat der NSDAP allerorten volkstümliche Weinfeste und Umzüge organisiert
Umfassendste je erlebte Weinabsatzaktion— bis heute
Diese war die umfassendste Weinabsatzaktion, die Deutschland bis heute je erlebt hat. Den deutschen Winzern wurde seitens des NS-Staates eine propagandistische Aufmerksamkeit gewidmet, wie sie keiner anderen vergleichbaren Berufsgruppe in den Jahren der Hitlerdiktatur zuteil geworden ist
„Paten-Wein der Stadt Gelsenkirchen“ Etikett eines 1934er Traben-Trabacher mit derm Werbespruch der Nazis „Wein ist Volksgetänk“ [Sammlung Christoph Krieger]
Zu „Saufen für den Führer“ verballhornt
Bei diesem Werbespektakel, das im Volksmund sogleich zu „Saufen für den Führer“ verballhornt wurde, sollte auch die Stadt Gelsenkirchen keineswegs leer ausgehen, der u.a. 1935 die Weinstadt Traben-Trarbach an der Mosel als „Patenkind“ zugeteilt worden war.
In seinem Bildrer-Vortrag über Gelsenkirchens Weinpatenschaften im Dritten Reich gewährt Historiker Christof Krieger tiefe Einblicke in ein dunkles Kapitel deutscher (Wein‑)Geschichte, wobei er in besondere Weise auf die spezifischen Patenschaftsverbindung Gelsenkirchens zu Traben-Trarbach und die dortige Ausrichtung parteiamtlicher Winzerfeste eingeht.
„Ehrentrunk“ des Koblenzer Gauleiters Gustav Simon beim „Weinfest der Westmark“ in Bernkastel-Kues 1937 [Bild: Kreisarchiv Wittlich]
„Shitstorm“ über Deutsche Weinkönigin
Historiker Christof Krieger, Leiter des Mittelmosel-Museums in Traben-Trarbach, hat einen Bereich erforscht, der von Historikern bislang kaum beachtet wurde. Zehn Jahre lang hat er zumeist unveröffentlichte Quellen gesichtet und ausgewertet.
Mit seinen Erkenntnissen hat er nicht nur Freunde gemacht. „Als ich selbst auch die – 1937 erstmals unter diesem Titel gekrönte – ‚Deutsche Weinkönigin‘ als ein Erbe des Dritten Reiches entlarvt habe“ erklärt Krieger, „erntete ich schließlich im Internet einen ‚Shitstorm‘ übelster Art von rechter und rechtsradikaler Seite.“
Dr. Christof Krieger Leiter des Mittelmosel-Museuems Die Ergebnisse seiner akribischen wissenschaftlichen Recherchen an der Universität Trier wurden als Buch unter dem Titel „Wein ist Volksgetränk – Weinpropaganda im Dritten Reich“ (bereits in der 2. Auflage) veröffentlicht [Foto: Christof Krieger]
Der Termin
Donnerstag, 20.02.2025, 19.00 Uhr Referent: Dr. Christof Krieger, Leiter des Mittelmosel-Museums, Traben-Trarbach Ort: Kulturraum „die flora“, Florastraße 26, 45879 Gelsenkirchen Weitere Infos, Anfahrt mit Auto / Bus / Bahn / Zug: https://heimatbund-gelsenkirchen.de/venues/flora.html
Eine Veranstaltung des Heimatbund Gelsenkirchen e.V. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen. Teilnahme kostenlos. Anmeldung nicht erforderlich.
Der Verein für alle Heimatverbundene
Bereits 1927 von engagierten Bürgern gegründet, ist der Heimatbund Gelsenkirchen e.V. heute der Verein für die spannende Geschichte Gelsenkirchens, für Denkmal-, Natur- und Landschaftsschutz.
Die Historische Sammlung des Heimatbundes im Volkshaus Rotthausen bewahrt die Stadtgeschichte und steht Interessierten für ihre Forschungen zur Verfügung.
Neben vielfältigen, in der Regel kostenlosen Veranstaltungen im 2-Wochen-Rhythmus (Bilder-Vorträge, Führungen, Rundgänge usw.) veröffentlicht der Verein jährlich vier abwechslungsreiche Themenhefte der Reihe „Gelsenkirchen in alter und neuer Zeit“ sowie zwei Ausgaben unseres Magazins „Emscher-Zeitung“.
Mitglieder erhalten alle Veröffentlichungen kostenlos druckfrisch nach Hause. Die umfangreiche Vereinsarbeit wird komplett ehrenamtlich geleistet.
Eine Mitgliedschaft lohnt sich!
Eine Mitgliedschaft lohnt sich! Für umgerechnet nur drei Euro im Monat bieten wir:
Kostenlose Hefte: jede Neuerscheinung unserer Reihe „Gelsenkirchen in alter und neuer Zeit“ nach Hause geliefert, viermal im Jahr. Wert (zzgl. Porto): 20 Euro / Jahr
Kostenlose Hefte: jede Neuerscheinung unserer Reihe „Eisenbahn in Gelsenkirchen“ nach Hause geliefert Wert (zzgl. Porto): 10 Euro / Heft
Kostenlose Zeitschriften: jede Ausgabe unseres Magazins „Emscher-Zeitung“ nach Hause geliefert, zweimal im Jahr. Wert (zzgl. Porto): 10 Euro / Jahr
Gesamtwert aller Veröffentlichungen (bei 6 Stück im Jahr) inkl. Porto 40,80 Euro / Jahr bei einem Jahresbeitrag von nur 36 Euro.
Programmflyer halbjährlich nach Hause geliefert
Sonderveranstaltungen exklusiv für Mitglieder
Nutzung unserer umfangreichen Historischen Sammlung für Ihre lokalhistorischen und zeitgeschichtlichen Interessen
Tipps und Anregungen zu Nachforschungen und Erkundungen