Diese E-Mail nicht richtig dargestellt? Klicken Sie hier für die Online-Version.

Heimatbund Gelsenkirchen e.V. NEWSLETTER

[[data:anrede2:""]] [[data:nachname:""]],
 
heute blicken wir auf die Ereignisse an diesem Tag vor 100 Jahren zurück.

„Krieg im Freiden“: Im Nachgang des Großen Krieges besetzen fransöische und belgische Truppen mit Panzern und Waffen das Ruhrgebiet. Die junge deutsche Demokratie wird in tiefste Krise gestürzt.


 
Mit freundlichen Grüßen
 
Philip Ralph 
Webmaster 

HEIMATBUND GELSENKIRCHEN E.V.
Wissen. Bewahren. Vermitteln. Seit 1927.

Sie haben noch Fragen? Wenden Sie sich gerne jederzeit schnell und unkompliziert an mich: news@Heimatbund-Gelsenkirchen.de 

NEWSLETTER 2023 / 02

HEUTE VOR 100 JAHREN

11. Januar 1923

EINMARSCH
FRANZÖSICHER TRUPPEN

Besetzung des Ruhrgbiets
stürzt Deutschland in tiefe Krise

Widerstand der Zivilbevölkerung
legt Industrie und Wirtschaft lahm 

Heute vor 100 Jahren, am 11. Januar 1923, marschierten französische und belgische Truppen ins Ruhrgebiet ein. Zwischen dem 11. und dem 16. Januar 1923 besetzten Truppen in einer Stärke von anfangs 60.000, später 100.000 Mann das gesamte Ruhrgebiet. 
 
Ihr Ziel: Reparationsleistungen für die Schäden des ersten Weltkriegs einzutreiben. Zur Erfüllung der rückständigen deutschen Reparationsverpflichtungen nach dem Versailler Vertrag sollten sie die Kohle- und Koksproduktion im Ruhrgebiet als „produktives Pfand“ sichern.

Zum Vergrößern bitte anklicken

Bild in Orginalgröße.

„Krieg im Freiden“: Französischer Panzerwagen 
vor dem Gelsenkirchener Hauptbahnhof
 Titelbild der Berliner Illustrierte Zeitung, 11. März 1923

[Foto: Alfons Kampert, gemeinfrei]

Oberbürgermeister von Gelsenkirchen und Buer verhaftet

Gelsenkirchen, Buer und Horst wurden von französischen Truppen besetzt.

 [Die beiden Städte Gelsenkirchen und Buer in Westfalen wurden erst 1928 mit dem Amt Horst an der Emscher zur neuen Stadt Gelsenkirchen-Buer vereint.]

Der Gelsenkirchener Oberbürgermeister Carl von Wedelstaedt und der Amtmann von Horst, Dr. Schumacher, wurden verhaftet und zu mehreren Monaten Gefängnis verurteilt. Der Oberbürgermeister von Buer, Emil Zimmermann, wurde viermal verhaftet und ausgewiesen

22 Zechen von bewaffneten Soldaten besetzt

Um die auf Halde lagernde Kohle abzutransportieren, besetzen die Franzosen mit großem militärischem Aufgebot zwei staatliche Zechen in Buer und eine private Zeche in Recklinghausen am 2. April1923. Bis zum 11. April werden insgesamt 22 Zechen besetzt.

Zum Vergrößern bitte anklicken

Bild in Orginalgröße.

Belgische Soldaten erstürmten nach der Besetzung Buers
 die Zeche Hugo.

[Foto: gemeinfrei]

Passiver – und auch aktiver – Widerstand 

Auf die Besetzung des Ruhrgebiets reagierte die Reichsregierung mit dem „passivem Widerstand“. Die Löhne von etwa zwei Millionen Arbeitern wurden vom Staat übernommen, zu diesem Zweck wurde mehr Geld gedruckt.

Im Ruhrgebiet vermischten sich passive Resistenz, eine Welle von Nationalismus und auch aktiver Widerstand gegenüber den Besatzungsmächten mit ökonomischen Streiks, lokalen Unruhen und Krawallen, Plünderungen, Erwerbslosen- und Hungerdemonstrationen, die Ausdruck von Radikalisierung, Not und Verzweiflung waren

Zum Vergrößern bitte anklicken

Bild in Orginalgröße.

Schwer bewaffnete französische Alpenjäger 
auf der Hochstraße in Buer im März 1923 
aus Anlass zweier erschossener französischer Offiziere

[Foto: Bundesarchiv, Bild 102-09896 / CC-BY-SA]

Wirtschaftskrise und Hyperinflation

Streiks, wirtschaftliche Absperrung des Ruhrgebiets und Produktionsausfälle ruinierten die deutsche Wirtschaft 1923. Die Kosten des passiven Widerstands überstiegen die Reichsfinanzen bei weitem, die Inflation und die Ernährungslage nahmen erschreckende Ausmaße an.

Angesichts der massiven Wirtschafts- und Ernährungsprobleme sowie der rasenden Hyperinflation gab die Reichsregierung unter dem neuen Reichskanzler Gustav Stresemann den passiven Widerstand im September 1923 auf

Im Ruhrgebiet vermischten sich passive Resistenz, eine Welle von Nationalismus und auch aktiver Widerstand gegenüber den Besatzungsmächten mit ökonomischen Streiks, lokalen Unruhen und Krawallen, Plünderungen, Erwerbslosen- und Hungerdemonstrationen, die Ausdruck von Radikalisierung, Not und Verzweiflung waren

Unruhen, Rebellion, Putsch 
– Weimarer Republik in Krise

Die außerpolitische Niederlage, die völlige Zerrüttung der Währung und die allgegenwärtige Not stürzten das Deutsche Reich in eine tiefe Krise (Putschversuch Hitlers, Rebellion der „Schwarzen Reichswehr“, Separatistenunruhen, kommunistische Aktionen in Sachsen und Thüringen, etc.). 

Dem französischen Ministerpräsidenten und Außenminister Raymond Poincaré ging es aber um sehr viel mehr als nur um die Beibringung von Reparationsleistungen. Er strebte eine mit dem Status des Saargebiets vergleichbare Sonderstellung des Rheinlands und des Ruhrgebiets an, bei der die Zugehörigkeit zum Deutschen Reich nur mehr formal gewesen wäre und stattdessen Frankreich eine bestimmende Position eingenommen hätte. Von Großbritannien und den USA wurde dieser fait accompli eher skeptisch betrachtet.

Auf Druck der USA und Großbritanniens lenkte Frankreich ein und beendete die Ruhrbesetzung im August 1925.

Zum Vergrößern bitte anklicken

Bild in Originalgröße.

Einmarsch der französischen und belgischen Truppen in Buer
Januar 1923

[Foto: gemeinfrei]

Hände weg vom Ruhrgebiet!

„Hände weg vom Ruhrgebiet! Die Ruhrbesetzung 1923–1925“ 

Die Sonderausstellung des Ruhr Museums auf Zeche Zollverein in Essen erzählt vom Besatzungsalltag an der Ruhr und den Erfahrungen der zwischen Duisburg und Dortmund stationierten Soldaten.

Begleitend zur Ausstellung findet ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Führungen zu verschiedenen Schwerpunkten und für unterschiedliche Zielgruppen sowie hochkarätig besetzten Vorträgen statt.

Laufzeit: 12. Januar – 06. August 2023 

Öffnungszeiten: Di–So 10:00–18:00 Uhr
ab 01.04. täglich 10:00–18:00 Uhr 

Das Buch zum Thema

Der Verein für alle Heimatverbundene

Bereits 1927 von engagierten Bürgern gegründet, ist der Heimatbund Gelsenkirchen e.V. heute der Verein für die spannende Geschichte Gelsenkirchens, für Denkmal-, Natur- und Landschaftsschutz.

Die Historische Sammlung des Heimatbundes im Volkshaus Rotthausen bewahrt die Stadtgeschichte und steht Interessierten für ihre Forschungen zur Verfügung.

Neben vielfältigen, in der Regel kostenlosen Veranstaltungen im 2-Wochen-Rhythmus (Bilder-Vorträge, Führungen, Rundgänge usw.) veröffentlicht der Verein jährlich vier abwechslungsreiche Themenhefte der Reihe Gelsenkirchen in alter und neuer Zeitsowie zwei Ausgaben unseres Magazins Emscher-Zeitung.

Mitglieder erhalten alle Veröffentlichungen kostenlos druckfrisch nach Hause. Die umfangreiche Vereinsarbeit wird komplett ehrenamtlich geleistet.

Eine Mitgliedschaft lohnt sich!

Eine Mitgliedschaft lohnt sich!
Für umgerechnet nur drei Euro im Monat bieten wir:

  • Kostenlose Hefte: 
    jede Neuerscheinung unserer Reihe „Gelsenkirchen in alter und neuer Zeit“ nach Hause geliefert, viermal im Jahr. 
    Wert (zzgl. Porto): 20 Euro / Jahr
  • Kostenlose Zeitschriften: 
    jede Ausgabe unseres Magazins „Emscher-Zeitung“ nach Hause geliefert, zweimal im Jahr. 
    Wert (zzgl. Porto): 10 Euro / Jahr
     
  • Gesamtwert aller Veröffentlichungen inkl. Porto 39,30 Euro / Jahr
    bei einem Jahresbeitrag von nur 36 Euro.
     
  • Programmflyer halbjährlich nach Hause geliefert
  • Sonderveranstaltungen exklusiv für Mitglieder
  • Nutzung unserer umfangreichen Historischen Sammlung 
    für Ihre lokalhistorischen und zeitgeschichtlichen Interessen
  • Tipps und Anregungen zu Nachforschungen und Erkundungen
  • Anleitungen zur Archivarbeit etc

Mehr dazu finden Sie hier: 
https://heimatbund-gelsenkirchen.de/mitgliedschaft.html

Alle Termine des Heimatbundes finden Sie hier:

https://heimatbund-gelsenkirchen.de/termine.html

Diesen Newsletter kann jede(r) – auch Nichtmitglieder – 
kostenlos und völlig unverbindlich bestellen
Eine E-Mail genügt
news@heimatbund-gelsenkirchen.de

Alle Ausgaben unseres Newsletters
finden Sie auf unsere Webseite: 
https://heimatbund-gelsenkirchen.de/newsarchive.html

Besuchen Sie unsere Homepage
Folgen Sie uns auf Facebook

Verantwortlicher Redakteur:
Philip Ralph
webmaster@heimatbund-ge.de

Herausgeber:
Heimatbund Gelsenkirchen e. V.
Mozartstr. 13, 45884 Gelsenkirchen

Telefon: +49 (0)209 17 70 99 99
Telefax: +49 (0)209 17 70 99 97
info@heimatbund-gelsenkirchen.de

Vereinsregister Gelsenkirchen
Registernummer: VR 1042

Vorsitzender: Volker Bruckmann
Stellv.: Hans-Joachim Koenen
Kassierer: Alexander Pentek
Schriftführerin: Dr. Ilsebill Eckle

Beisitzer:
Peter Kunkel, Werner Müller, 
Philip Ralph, Karlheinz Rabas, 
Dorothea Umbach

Wenn Sie den Newsletter nicht mehr erhalten möchten, können Sie sich hier abmelden:
[[UNSUB_LINK_DE]]