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Werner Müller
Eisenbahn in Gelsenkirchen, Teil 1 Gelsenkirchen Hauptbahnhof Juli 2024
Mehr als 175 Jahre Eisenbahngeschichte in Gelsenkirchen - mit der Eröffnung der Strecke von Duisburg nach Hamm am 15. Mai 1847 durch die Köln-Mindener Eisenbahn beginnt für Gelsenkirchen die rasante Entwicklung vom Ackerdorf zur industriellen Großstadt. Kurz entschlossen nahm Heimatforscher Werner Müller das Jubiläum als Anlass zur Mamutaufgabe, die maßgebliche Dokumentation zur Geschichte der Eisenbahn in Gelsenkirchen zu schreiben. Unermüdlich durchforschte er Originaldokumente, Zeitungsarchive und Fotosammlungen und hat einen umfassenden Wissensfundus zusammengetragen. Weit mehr als nur eine verlässliche Quelle ist das Ergebnis auch ein faszinierendes Lesevergnügen für alle Geschichtsinteressierte. Der erste Teil, das Ergebnis von über zwanzig Monaten des Forschens und Sichtens von Unterlagen, behandelt ausführlich die Geschichte des Hauptbahnhofs. Vom einfachen Haltepunkt zum heutigen Hauptbahnhof wird die Geschichte der Station ab 1843 bis zum Ende der Bundesbahnzeit chronologisch beschrieben und durch eine Fülle an Fotografien (teilweise in Farbe), Plänen und Bauzeichnungen illustriert. Originalgetreu abgebildete Fahrpläne, Reklamen und Bekanntmachungen lassen alte Zeiten wieder lebendig werden. Die 112 Seiten sind mit Daten, Fakten und Illustrationen prall gefüllt. Das Ganze ist als Magazin im Format A4 auf hochwertigem Glanzpapier konfektioniert. Zum Preis von nur 10 Euro ist das Band u.a. bei der Buchhandlung Kottmann sowie bei der Stadt- und Touristinfo im Hans-Sachs-Haus erhältlich. Alle 14 Gelsenkirchener Bahnhöfe bzw. Haltepunkte sollen nach und nach präsentiert werden. Leser können sich auf weitere hochinteressante Ausgaben freuen. Eine kurze Einleitung erklärt verständlich den historischen Rahmen von den ursprünglichen Privatunternehmen über die Verstaatlichung als Königlich Preußische Eisenbahn und die späteren Reichsbahn und Bundesbahn bis hin zur heutigen Bahn AG. Anno 1904: Die neue Großstadt bekommt einen Hauptbahnhof
1903 wurde Gelsenkirchen zur Großstadt. Im folgenden Jahr wurde der neue Hauptbahnhof eingeweiht, ein majestätischer Bau im Kathedral-Stil mit prachtvollem Portal, passend zum neuem Status der Großstadt. Er galt damals als einer der schönsten Bahnhöfe in ganz Deutschland.
Die Rheinische Eisenbahn aus Kray mit Gleisanschlüssen zu den Zechen Bonifacius und Dahlbusch endete bis zum Bau des Hauptbahnhofs in einem separaten Bahnhof mit eigener Empfangsgebäude westlich der Bokermühlstraße. Edle Kost, Kartoffelernte und Königsblaue
Zu sehen sind u.a. das noble Speisesaal der I. u. II. Klasse, wo gut betuchte Passagiere des frühen zwanzigsten Jahrhunderts in gediegener Ambiente spiesten. Der neue Hauptbahnhof galt damals als einer der schönsten Bahnhöfe in ganz Deutschland.
Kartoffelernte
Triumphzug
Oliver Stüber in „Eisenbahn Geschichte“, Nr. 128, Februar/März 2025.
Norbert Tempel in „Industriekultur“, Nr. 110, Ausgabe 1/2025, Seite 48.
Inhaltsverzeichnis
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