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Hans-Joachim Koenen
125 Jahre Stadtgarten Eine kaleidoskopartige Chronik April 2022
Seit 125 Jahren ist der Stadtgarten Gelsenkirchen eine grüne Lunge im Herzen der Großstadt. Dieses Jubiläum würdigt der Heimatbund mit einer Sonderausgabe seiner Heftereihe „Gelsenkirchen in alter und neuer Zeit“. Mit ganz viel Liebe hat Hans-Joachim Koenen eine bunt bebilderte Chronik erstellt, in dem auf 156 prallgefüllte Seiten die Geschichte des ältesten Parks der Stadt chronologisch ausgerollt wird. Wie bei einem Kaleidoskop ergeben sich beim Blättern in diesem Doppelband immer neue Aspekte dieses Parks. Heimatforscher Hans-Joachim Koenen beschäftigt sich schon lange mit der Geschichte des Stadtgartens und seine Führungen durch den Garten sind immer ein populäres Highlight im Jahresprogramm des Heimatbundes. Zum anstehenden 125-jährigen Jubiläum „war es für mich eine Selbstverständlichkeit,“ erklärt mit Begeisterung, ein Sonderheft in der Reihe „Gelsenkirchen in alter und neuer Zeit“ zu verfassen. Dazu hat er intensive Vorarbeit geleistet, in verschiedenen Archiven recherchiert und alte Zeitungen aus der Zeit der Stadtgartengründung durchgewühlt. Dabei hat er etliche neue Erkenntnisse gewonnen. Anhand einer Vielzahl von historischen und modernen Bildern – viele davon bisher unveröffentlicht – lässt Herr Koenen die Pracht verlorengegangener Sehenswürdigkeiten wie Hirschgehege, Palmenhaus und Seerosenteich wieder lebendig werden. Dabei wird darauf aufmerksam gemacht, welche Bedeutung der Stadtgarten hat und dass er darum als Denkmal unter Schutz gestellt werden muss. Seiner Höher- und Leserschaft wünscht Herr Koenen viel Vergnügen und „mögen die vielfältigen Erinnerungen an den Stadtgarten in ihnen geweckt werden.“ Kaiser-Wilhelm-GartenIm ausgehenden 19. Jahrhundert hatte die stark industrialisierte Stadt Gelsenkirchen noch gar keine öffentliche Grünanlage. Amerika war damals Vorbild für ein neues Zeitalter der Grünplanung in den rasant wachsenden Großstädten. Der Central Park in Manhattan war das größte Beispiel für Naturersatz als Gegenbewegung zur Verstädterung. Nach dem gleichen Muster wurde auch in Gelsenkirchen ein Park mit vielerlei Freizeiteinrichtungen geschaffen. Der im Frühjahr 1897 zur großen Freude der Bevölkerung eröffnete Kaiser-Wilhelm-Garten war von Anfang an ein Publikumsmagnet – ein wahrer Volkspark. Am Eingang zum Park wurde eine Grotte mit Wasserfällen angelegt. Am anderen Ende des Teichs stand das prunkvolle Gastronomiegebäude der Stadthalle. Mit ihren Empfangszimmern, Hochzeitssaal und dem 1.000 Personen fassenden Kaiser-Wilhelm-Saal bot die Stadthalle Platz für allerlei Festlichkeiten, Konzerte, Theater und Bälle. Auf ihrer großen Gartenterrasse lauschten bis zu 1.500 (!) Gäste regelmäßigen Konzerten bei Speis und Trank. Hier konnten die Bürger der Industriestadt lustwandeln und sich „nach des Tages Last und Mühe bei einem Glase Wein in der freien Gottesnatur erholen“. Das erklärte Ziel „Glück für möglichst viele Menschen“ wurde wahrlich getroffen. Ab 1912 brachten die Straßenbahnen der Flugplatzlinie Besucherströme direkt in den Stadtgarten. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde der Park immer weiterentwickelt und mehrfach erweitert. In den 1950er und 60er Jahren wurden neue Attraktionen angelegt. Viele Gelsenkirchener erinnern sich noch heute an glückliche Kindheitstage beim Minigolf, im Planschbecken oder auf dem Wasserspielplatz. . Das bronzene „Zwergeselchen“ war allseits beliebt und Schauplatz unzähliger Familienfotos. Sein Rücken wurde durch Generationen von Kindern goldgelb geritten. Zu den Erinnerungen neueren Datums zählen u.a. die Schäden durch Sturmtief Ela (2014) und der seit nunmehr 10 Jahren immer beliebter gewordene „Schnullerbaum“. Aufgrund des doppelten Umfangs und der hochwertigen Konfektionierung mit Spiralbindung kostet das Doppelheft 31-32 ausnahmsweise 10 Euro.
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