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Heinz Hackstein
Im Zeichen der Eule Das Rittergut Uhlenbrock zu Buer in Westfalen und die Geschichte der Familie Heege als letzte Hofesaufsitzer
Im Zeichen der Eule:
Das neue Heft erzählt die Geschichte des Gutshofs Uhlenbrock vom Mittelalter bis zur Moderne, als der einstige Rittersitz ein Opfer der Industrialisierung wurde. Die menschliche Geschichte der letzten Pächterfamilie (1814-1906) wird in ihren eigenen Worten lebendig gemacht. Die Wasserburg des Ritterguts Uhlenbrock, inmitten einer Sumpflandschaft nordwestlich der Freiheit Buer, war im späteren Mittelalter ein wichtiger Herrensitz, dessen Namensträger für das Vest Recklinghausen bedeutende Rollen spielten. Über fast 200 Jahre waren Mitglieder der Familie Uhlenbrock entweder als Schultheißen, Bürgermeister oder Statthalter u.a. in Dorsten und Recklinghausen vertreten, manchmal auch als Inhaber einer geistlichen Pfründe. Die Zweige der Familie waren im ganzen Vest reich mit Gütern bestückt. Die Herrschaft Uhlenbrock kam Mitte des 15. Jahrhunderts in den Besitz der Familie von Westerholt und Ende des 16. Jh. an derer von der Reck zu Horst. 1813 kam sie schließlich an die Familie von Landsberg-Velen. Die Wasserburg wurde 1820 durch eine neues Haus mit Freitreppe und Turm ersetzt. „Schloss Uhlenbrock“: Ansichtskarte aus dem Jahr 1905 Die Abteufung des Schachtes Bergmannsglück 1903 machte der gesamten Landwirtschaft auf dem alten Gutshof ein Ende. Aus Äckern und Wiesen entstanden in kürzester Zeit Siedlungen mit Straßen und Häusern. Der letzte Pächter zog aus, nachdem auch das Haus 1905 an Thyssen verkauft wurde. Das Haus grenzte unmittelbar an das Zechengelände und wurde zunächst vom Bergwerksdirektor mit seiner Familie bewohnt. Später diente es der Werksleitung, fiel schließlich den Bomben des Zweiten Weltkriegs zum Opfer. Vom ehemaligen Rittergut ist heute nichts mehr zu erkennen. Aber auch von der Zeche Bergmannsglück ist nicht mehr viel zu sehen.
Haus Uhlenbrock, inzwischen Sitz der Werksleitung der Zeche Bergmannsglück, um 1923
In Auszügen aus diversen Schriftstücken vom Familienarchiv wird die Geschichte der Familie Heege lebendig gemacht, die fast 100 Jahre (1814-1906) das Gut in Pacht hatte. Dr. Karl Heege beschreibt mit liebevoller Offenheit den letzten Pächter des Hofes, seinen Vorfahren Carl Heege, ein „Pionier der Landwirtschaft“ mit technischem Können und einer „unbeirrbaren Energie“ ... ganz und gar ein „unbeugsamer Westfale“.
Maria Heege, Ehefrau des letzten Pächters des Hofes,
Carls Ehefrau Maria wird als Bäuerin und geliebte Großmutter von 42 Enkeln geschildert. Im Alter von 75 Jahren verfasste Maria Heege selbst 1957 eine handschriftliche Chronik, in der sie ihre eigenen Erfahrungen und auch mündliche Überlieferungen festhielt. Auszüge erzählen von schwerwiegenden Ereignissen mit manchen Schicksalsschlägen und Notzeiten – von den Plünderungen der napoléonischen Zeit bis zur Aufgabe des Hofes 1906. Eine Großnichte des Ehepaares vermittelt Kindheitserinnerungen der „Uhlenburg“ am Anfang des 20. Jahrhunderts.
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