Diese Geschichten erinnern an die Menschen, denen die Gegenstände gehörten, denen sie geraubt wurden oder die sie für die Gegenwart retteten.
Im Laufe der Zeit veränderten sie ihre Bedeutung oder ihre Funktion. Die einen waren einst wichtiger Bestandteil religiöser Feiern. Die anderen halfen ganz praktisch im Alltag, aber auch Spielzeug und Schmuck ist hier zu finden. Heute besitzen sie alle dieselbe Funktion: Die Erinnerung wachzuhalten, entweder an Menschen, die von Nationalsozialisten verfolgt wurden, oder aber um den einstigen Tätern ein Gesicht zu geben. Die Objekte stehen stellvertretend für den Auftrag ihrer Aufbewahrungsorte: Sich immer wieder der Vergangenheit zu stellen und nach ihrer Bedeutung für die Gegenwart zu fragen.
Zu sehen sind da Bilder der Schabbat-Lampe aus Dorsten, die den Krieg und die Vertreibung überdauerte, einer Taschenuhr mit Gravur aus Dortmund, die an ein besonderes Treffen erinnert, eines tragbaren Stapeldruckers aus Duisburg, mit dem Flugblätter für den Widerstand vervielfältigt wurden und von Mosaiksteinen, die ein Kind am Tag nach der Pogromnacht aus den Fenstersplittern der Essener Synagoge zusammensammelte und wie einen Schatz aufbewahrte und hütete.
Die Dokumentationsstätte „Gelsenkirchen im Nationalsozialismus“ steuerte zu dieser Wanderausstellung ein Repro der Wandinschrift des 25-Punkte-Programms der NSDAP von 1920 bei.