Im Ruhrgebiet, das durch den Niedergang der Montanindustrie in den letzten Jahrzehnten schwer getroffen wurde, bleibt auch heute noch wenig Raum für die Geschehnisse jenseits von Kohle, Eisen und Stahl.
So ist es vielen auch nicht bekannt, dass das Ruhrgebiet und im Besonderen Gelsenkirchen zu einem der wichtigen regionalen Standorte der Bekleidungsindustrie nach dem Zweiten Weltkrieg wurde.
Daher lenkt die Ausstellung „Arbeit an der Mode“ den Blick auf eine im Vergleich zu den montanindustriellen Strukturen zwar untergeordnete Industrie, die die Gelsenkirchener Stadtväter jedoch in den unmittelbaren Nachkriegsjahren zur „fünften Säule der Wirtschaftsstruktur“ ausbauen wollten und in der vor allem Frauen und Kriegsversehrte einen Arbeitsplatz finden sollten.
Die Geschichte dieser Industrie und die Arbeitserfahrungen der darin beschäftigten Menschen wird lebendig durch die anschaulichen Schilderungen ehemaliger Beschäftigter, Betriebsrät*innen und Gewerkschaftssekretäre, die aktiv am zugrundeliegenden Seminar- und Forschungsprojekt beteiligt waren.