NEWSLETTER 2022 / 08

Die Deportation von jüdischen
Bürgerinnen und Bürgern
nach Riga und Warschau
vor 80 Jahren

Zwei Ausstellungen im Wissenschaftspark
Gelsenkirchen bis Fr., 22. April

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tagtäglich erschüttern uns vom neuen Kriegsgräueltaten und schamlose Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Auf Geheiß eines menschenverachtenden Diktators herrscht wieder Krieg – hier, mitten in Europa, unweit unseres Landes.

In diesen Tagen blicken wir aber auch zurück – auf Geschehnisse in Gelsenkirchen vor genau 80 Jahren, als unsere Stadt Schauplatz von Kriegsverbrechen und Völkermord wurde. Vom Güterbahnhof Gelsenkirchen wurden hunderte unserer Mitbürgerinnen und Mitbürgern – Jüdinnen und Juden aus weiten Teilen Westfalens – in die Ghettos von Riga und Warschau deportiert. Dort warteten Elend und Not, Hungertod und Massenmord auf sie.

Die Zeit könnte passender kaum sein für gleich zwei neue Ausstellungen im Wissenschaftspark Gelsenkirchen, die uns die Ereignisse von 1942 vor Augen führen.

Das Riga-Komitee, ein internationaler Städtebund, zeigt seine Wanderausstellung „Deportationen – Tatorte – Erinnerungskultur“, während Fans des FC Schalke 04 uns genaueres über „Die Deportation von Gelsenkirchen nach Riga am 27. Januar 1942“ näherbringen.

Die schaurige Vergangenheit ermahnt jede Einzelne / jeden Einzelnen von uns:
Lasst uns alles in unserer Macht stehende tun, um diesen verbrecherischen Krieg eines skrupellosen Despots zu beenden.

Lasst uns mobilisieren für Frieden und Freundschaft unter allen Menschen!

Mit herzlichen Grüßen

Philip Ralph
Ihr Webmaster

HEIMATBUND GELSENKIRCHEN e.V.
Wissen. Bewahren. Vermitteln. Seit 1927.

Sie haben noch Fragen? Wenden Sie sich gerne jederzeit schnell und unkompliziert an uns: Info@Heimatbund-Gelsenkirchen.de

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Erinnern an die Deportation jüdischer Bürgerinnen und Bürger nach Riga (v.l.n.r.) Sven Graner, Abteilung Fanbelange des FC Schalke 04,
Werner Wöll, Bürgermeister der Stadt Gelsenkirchen
und Vertreter der Stadt im Städtebündnis Riga-Komitee
und Dr. Sabine Kittel, Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen.

Die Erinnerung an die Deportation ist ein Gemeinschaftsprojekt, an dem auch die Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen beteiligt ist.

Bild in Orginalgröße
[Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen]

RIGA:
„Deportationen – Tatorte – Erinnerungskultur“

Die Deportationen aus Deutschland ins besetzte Litauen begannen im Dezember 1941. Auch aus Gelsenkirchen wurden Menschen deportiert. Die Ausstellung des Riga-Komitees widmet sich den Ereignissen jener Monate, bei denen mehr als 25.000 deutsche, österreichische und tschechische Juden – Kinder, Frauen und Männer – in das Ghetto Riga verschleppt wurden. Viele von ihnen wurden getötet, zu Zehntausenden wurden sie namenlos in den Wäldern von Rumbula und Bikernieki vergraben.

Die Schau widmet sich auch den Erinnerungskulturen in den Mitgliedsstädten des Riga-Komitees, in dem mittlerweile über 65 Herkunftsstädte der nach Riga deportierten Jüdinnen und Juden miteinander verbunden sind.

Das Riga-Komitee macht es sich zur Aufgabe, die Erinnerung und das Gedenken an die verschleppten und ermordeten Bürger*innen lebendig zu halten.

„Die Deportation von Gelsenkirchen nach Riga am 27. Januar 1942“

Mindestens 500 Juden und Jüdinnen wurden von der damaligen Ausstellungshalle auf dem Wildenbruchplatz, wo sie für mehrere Tage auf engstem Raum auf den Abtransport warten mussten, zum Gelsenkirchener Güterbahnhof geleitet. Über Dortmund, wo weitere Waggons mit Menschen angehängt wurden, fuhr der unbeheizte Zug in einer mehrtägigen Fahrt nach Riga. Etwa 350 Personen dieses Transportes kamen aus Gelsenkirchen, 150 Menschen stammten aus dem Kreis Recklinghausen, Bottrop und dem Münsterland.

Von den Deportierten aus Gelsenkirchen überlebten kaum mehr als 60 Menschen. Einige von ihnen kehrten nach 1945 in ihre Heimatorte zurück und blieben. Sie bauten ein neues jüdisches Gemeindeleben auf. Die Deportation in das Warschauer Ghetto am 31. März 1942 überlebte keiner der 48 aus Gelsenkirchen verschleppten Menschen.

Die Ausstellungshalle Wildenbruchplatz

Die ehemaligen Ausstellungshallen am Wildenbruchplatz in Gelsenkirchen.
Vor 80 Jahren dienten sie der NS-Diktatur als Deportationslager
für jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürgern
aus weiten Teilen Westfalens vor dem Abtransport vom Güterbahnhof.
[Foto: Institut für Stadtgeschichte]

Die Geschehnisse in Gelsenkirchen verdeutlicht die Ausstellung der Arbeitsgruppe (AG) „Erinnerungsort Wildenbruchplatz“. Die AG hat sich intensiv mit den Ereignissen auf dem Wildenbruchplatz und der Deportation in das Ghetto Riga befasst.

Unterstützt wurde sie vom Institut für Stadtgeschichte, dem Schalker Fanprojekt und dem FC Schalke 04 sowie der jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen. Die AG erarbeitete auch die Erinnerungsorte-Tafel am Wildenbruchplatz, die in diesem Jahr am 27. Januar enthüllt wurde.

Erinnerungsorte-Tafel

Die Erinnerungsorte-Tafel am Wildenbruchplatz.
[Foto: Institut für Stadtgeschichte]


Mehr Informationen:
https://www.gelsenkirchen.de/de/Stadtprofil/Stadtgeschichten/Erinnerungsorte/_doc/Erinnerungsorte_Wildenbruchplatz_k3_final.pdf

Zu sehen im Wissenschaftspark Gelsenkirchen

Die Ausstellung „Riga: Deportationen – Tatorte – Erinnerungskultur“ ist schon seit dem 29. März im Wissenschaftspark Gelsenkirchen zu sehen.

Am Freitag, 8. April, kommt die Ausstellung „Die Deportation von Gelsenkirchen nach Riga am 27. Januar 1942“ hinzu.

Beide Ausstellungen laufen bis einschließlich Freitag, 22. April.

Wissenschaftspark Gelsenkirchen, Munscheidstraße 14, 45886 Gelsenkirchen

MONTAG BIS FREITAG, 7.00 BIS 18.00 UHR

Eintritt frei

Anfahrtsplan und Parkplatzübersicht

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Bereits 1927 von engagierten Bürgern gegründet, ist der Heimatbund Gelsenkirchen e.V. heute der Verein für die spannende Geschichte Gelsenkirchens, für Denkmal-, Natur- und Landschaftsschutz.

Die Historische Sammlung des Heimatbundes im Volkshaus Rotthausen bewahrt die Stadtgeschichte und steht Interessierten für ihre Forschungen zur Verfügung.

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