Hildegard Schneiders
Geschichte der Apotheken in Alt-Gelsenkirchen
Januar 2022

Hildegard Schneiders hat sich erneut in die Vergangenheit Gelsenkirchens aufgemacht und vergessene Erinnerungen zu Tage gefördert. Diesmal hat sie nach Spuren allen Apotheken in Alt-Gelsenkirchen gesucht, wobei sie das besondere Interesse auf die „Erstbesiedler“ richtet, also auf die ganz alten Apotheken, die vor dem Ersten Weltkrieg gegründet worden sind. Sie hat herausgefunden, was für ein langer Kampf es für die Gelsenkirchener Dorfbewohner war, bis sie 1838 endlich eine eigene Apotheke am Ort genehmigt bekamen.


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Seine erste Apotheke bekam das kleine Kirchdorf Gelsenkirchen erst nach einem langen Kampf um die Genehmigung der königlichen Regierung, 1838. Die Alte Apotheke stand hier in der Hochstraße (heute Hauptstraße). Das Foto entstand 100 Jahre später (1938) und zeigt die Kohlenhandlung Buschmann.
 
[Bildquelle: Institut für Stadtgeschichte]


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Nach der Ankunft der Eisenbahn und die Eröffnung der ersten Zechen wurde Gelsenkirchen 1876 zur Stadt. Im gleichen Jahr zog die Alte Apotheke in ein neues, representatives Haus (heute die Commerzbank) am Neumarkt.
 
[Anzeige im „Reichsfreund“ vom 11.04.1876]

Zwei Gründungswellen folgten: Um 1900 erhielt fast jeder Stadtteil eine eigene Apotheke und die Niederlassungsfreiheit sorgte ab Ende der 1950er Jahre für eine Flut an Apothekengründungen und endet zurzeit mit dem „Apothekensterben“.


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„Der Herr Apotheker 1919“
Der ehrwürdige Apotheker Karl Hölscher in der Rezeptur beim Einfüllen an der Waage im Jahre 1919, zwölf Jahre nach der Eröffnung seiner Apotheke am Ückendorfer Platz.
 
[Foto im Besitz der Schwan-Apotheke]

Auf 104 Seiten wird mit vielen, z.T. seltenen und bisher unveröffentlichten Bildern und Dokumenten anschaulich gezeigt, wann und unter welchen schwierigen Bedingungen die Apotheken in Gelsenkirchen entstanden sind und von welchen Inhabern und auch Familien sie geführt wurden. Besonders interessante Biographien und auch Schicksalsschläge werden in ausgewählten Fällen ausführlicher erwähnt. Sie weckt die Erinnerung an Apotheken, die sogar in ihrem Stadtteil fast völlig vergessen sind, wie z.B. die Sonnen-Apotheke am Neustadtplatz.


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Max Janitzki (vermutlich 2.v.r. in diesem Foto) war von 1921 bis 1955 Inhaber der Alten Apotheke in der Altstadt und starb 1958 im Alter von 84 Jahren. Die Leitung übergab er 1944 an seine Tochter und seinen Schwiegersohn.
 
[Sammlung Volker Bruckmann]